Definition
Lean Management ist ein Ansatz, um Geschäftsprozesse schlanker und effizienter zu gestalten. Effizienz bedeutet, ein Ziel mit möglichst geringem Aufwand zu erreichen. Kern des Lean Managements ist es daher unter anderem, Verschwendung zu minimieren, Kosten zu senken und gleichzeitig die Qualität zu steigern. Erreicht wird dies durch die Dezentralisierung und Synchronisation von Prozessen, wobei die Kundenbedürfnisse stets im Mittelpunkt stehen. Alle innerbetrieblichen Aktivitäten werden so aufeinander abgestimmt, dass mit minimalem Ressourceneinsatz ein optimales Ergebnis erzielt wird.
Woher stammt der Begriff “Lean Management”?
Der Begriff „Lean Management“ stammt ursprünglich aus der Automobilindustrie. Ende der 80er Jahre wurde der Begriff durch eine Studie des Massachusetts Institute of Technology (MIT) über die Praktiken von Toyota bekannt. Diese Studie wurde in dem Buch „The Machine That Changed the World“ (1990) von James P. Womack, Daniel T. Jones und Daniel Roos veröffentlicht, in dem der Begriff erstmals umfassend beschrieben und bekannt gemacht wurde. Toyota hatte mit seinem Toyota Production System (TPS) bemerkenswerte Erfolge in Effizienz und Qualität erzielt, die als Grundlage für Lean Management dienten.
Wo kann Lean Management angewendet werden?
Die Prinzipien des Lean Management werden heute nicht mehr ausschließlich in Produktions- und Logistikprozessen umgesetzt. Vielmehr finden die Methoden in nahezu allen Unternehmensbereichen Anwendung. So haben sich Begriffe wie Lean Construction, Lean Administration oder auch Lean Selling längst in der Wirtschaft etabliert. Auch bei routinemäßigen Bürotätigkeiten kann sich das Lean-Denken bezahlt machen. Gerade hier gibt es unzählige Zeitfresser, die täglich Ressourcen binden.
Besonders in Zeiten der Globalisierung und des Kostendrucks kann mit den Methoden des Lean Managements eine nachhaltige Wettbewerbsfähigkeit geschaffen werden. Denn Lean Management wirkt genau diesen Herausforderungen entgegen. So können beispielsweise hohe Qualitäts- und Serviceanforderungen der Kunden erfüllt und sich schnell verändernde Prozesse fehlerfrei durchgeführt werden.
Methoden des Lean Managements
Lean Management nutzt grundsätzlich alle Ansätze und Methoden, die bei der Beseitigung von Verschwendung oder der Lösung von Problemen nützlich sind. Lean Management kann somit nicht einfach auf Methoden und Werkzeuge reduziert werden, sondern stellt eine grundlegende Denkweise dar, die alle Techniken zur Erreichung der “leanen” Ziele begrüßt. Dennoch haben sich über die Zeit einige Methoden bewährt und fest im Lean Management verankert. Dazu zählen unter anderem die folgenden Methoden:
- Wertstromanalyse / Value Stream Mapping (VSM)
Ziel der Wertstromanalyse ist es, einen Wertstrom systematisch zu erfassen und auf Verbesserungspotenziale hin zu analysieren, um den gesamten Prozessablauf zu optimieren.
- PDCA-Zyklus
Der PDCA-Zyklus stellt einen vierstufigen Kreislauf dar, der sich in die Bestandteile “Plan”, “Do”, “Check” und “Act” gliedert. Durch diesen kontinuierlichen Verbesserungsprozess sollen nicht nur Produkte und Dienstleistungen, sondern auch Fehler-Ursachen-Analysen fortlaufend weiterentwickelt werden.
- 5S-Methode
Die 5S-Methode ist ein systematischer Ansatz, um den eigenen Arbeitsplatz und das Arbeitsumfeld so zu gestalten, dass man sich optimal auf die wertschöpfenden Tätigkeiten konzentrieren kann. 5S steht dabei für:
- Sortiere aus
- Systematisiere
- Säubere
- Standardisiere
- Ständige Verbesserung
- Kanban
Kanban ist eine Methode des Arbeitsmanagements. Sie ermöglicht es, Prozesse oder Organisationseinheiten effizienter zu steuern und anzupassen bzw. zu optimieren. Kanban visualisiert die Arbeit über das Kanban Board. Dabei wird großer Wert darauf gelegt, Störungen im Arbeitsablauf, die die Arbeit verlangsamen könnten, zu vermeiden.
- Poka-Yoke
Poka Yoke ist ein Mechanismus oder eine Technik, die das Auftreten menschlicher Fehler oder das Auftreten von Fehlern in einem Fertigungs- oder Dienstleistungsprozess verhindern soll. Bei Poka Yoke kann es sich entweder um präventive Alarmmechanismen handeln, die verhindern sollen, dass ein Prozess zu Fehlern führt, oder um erkennende Kontrollmechanismen, die den Bediener vor einem aufgetretenen Fehler warnen sollen. Die sechs Prinzipien, auf denen Poka Yoke basiert, sind Eliminieren, Ersetzen, Vorbeugen, Erleichtern, Erkennen und Abschwächen.
Fazit
Lean Management ist ein zukunftsorientierter Ansatz zur Effizienz- und Qualitätssteigerung in Unternehmen. Ursprünglich aus der Automobilindustrie stammend, hat es sich zu einer zentralen Strategie entwickelt, die in vielen Branchen Anwendung findet. Mit etablierten Methoden wie der Wertstromanalyse, dem PDCA-Zyklus, der 5S-Methode, Kanban und Poka Yoke können Unternehmen Prozesse optimieren, Ressourcen schonen und ihre Wettbewerbsfähigkeit in einem globalisierten Markt sichern. Lean Management ist somit ein wichtiger Hebel, um Kundenbedürfnisse effizient und qualitativ hochwertig zu erfüllen.