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Facebook Attribution Tool vs. Werbeanzeigenmanager und Google Analytics

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Robin Senger

Mit dem Facebook Attribution Tool können  verschiedenste Marketingaktivitäten überwacht werden. Das Tool ermöglicht es, die einzelnen Touchpoints der unterschiedlichen Werbekanäle zu erfassen und abzubilden. Auch Kontakte über verschiedene Geräte werden gemessen.

facebook attribution vs google analytics

Das Tool im Überblick

Da unsere Kaufentscheidungsprozesse heutzutage häufig über viele verschiedene Kanäle beeinflusst werden und wir uns dabei mit mehreren unterschiedlichen Geräten im Internet sowie auf Social Media bewegen, ist es für Marketer entscheidend, die Customer Journey nachvollziehen zu können. Denn nur, weil ich zuletzt über die organische Google-Suche auf die Webseite gelangt bin und dann dort einen Kauf abgeschlossen habe, ist die organische Suche nicht zwangsläufig der wichtigste Einflussfaktor auf meine Kaufentscheidung gewesen. Ich kann im Rahmen des Kaufprozesses über verschiedene Geräte sowie Kanäle (z.B. Social Media oder Display-Anzeigen) bereits Kontakt zur Marke und dem Produkt gehabt haben. Als Marketing Manager sollten wir dies natürlich in unsere Strategie mit einbeziehen.

Plattformübergreifende Analysen

Hierbei kann uns das Facebook Attribution Tool helfen. Denn neben den Daten der Facebook-Werbekanäle (Facebook, Instagram, Whatsapp, Audience Network) können auch weitere Werbeplattformen einbezogen werden. Verweise von anderen Seiten sowie organischer Traffic werden über UTM Parameter durch den Facebook Pixel erfasst, wenn dieser zuvor mit dem Facebook Attribution Tool verbunden wurde.

Um tief gehende Daten, wie Kosten, Klicks und Impressionen von weiteren Werbeplattformen zu erfassen, müssen diese im Tool angelegt werden. Facebook bietet hier eine vorgefertigte Lösung für die wichtigsten Kanäle, wie beispielsweise Google Ads.

Welche Berührungspunkte gab es vor der Conversion?

Nach Einrichtung des Tools können wir uns im “Performance” Tab anschauen, wie Conversions bei uns zustande gekommen sind, welche Kanäle Conversion Touchpoints hatten und ob es View Through Conversions gibt. Zudem ermöglicht uns das Facebook Attribution Tool, verschiedene Attributionsmodelle (gleichmäßige/lineare Attribution, positionsbasierte Attribution, Zeitverlauf, letzter Klick, datengetriebene Attribution, u.v.m.) sowie unterschiedliche Attributionsfenster zu betrachten.

Eine weitere Funktion ist die Erstellung von benutzerdefinierten Berichten im Tab “Berichte”. Hierüber lassen sich auch Metriken, wie z.B. der ROAS (Return on Adspend) analysieren, die im Tab “Performance” nicht angezeigt werden.

Geräteübergreifende Conversions, sogenannte Cross-Device-Conversions, lassen sich im Bereich “Geräteübergreifend” untersuchen. 

Einrichtung des Facebook Attribution Tools

Du möchtest das Facebook Attribution Tool ausprobieren?
Wir erklären Dir hier, wie man das Tool einrichtet.

Die Einrichtung ist im Prinzip ganz einfach. Um das Facebook Attribution Tool nutzen zu können, benötigst Du Folgendes:

  • Ein Facebook Werbekonto
  • Einen Facebook Pixel, Facebook SDK oder eingerichtete Offline-Conversions
  • Conversion Events

In der folgenden Anleitung erklären wir Dir Schritt für Schritt, wie Du das Facebook Attributions Tool einrichtest und es anschließend mit Google Ads verknüpfst.

Jetzt die komplette Anleitung herunterladen​

Analysen im Facebook Attribution Tool

Du hast Facebook Attribution eingerichtet oder hast es noch vor, aber fragst Dich, was Du Dir dort anschauen kannst? Wie bereits beschrieben, hast Du die Möglichkeit, Dir verschiedene Berichte anzuschauen und Deine Daten auf Basis verschiedener Attributionsmodelle und Attributionsfenster zu analysieren.

Was zeigt mir das Performace-Dashboard an?

Im “Performance”-Dashboard erhältst Du eine Übersicht zu dem Volumen von Besuchen, Conversions, Conversion-Werten und Quellen der Besuche. Standardmäßig sind hier die letzten 30 Tage eingestellt. Hier erhältst Du auch auf einen Blick die Einsicht, wie sich die Kennzahlen auf bezahlten, organischen oder direkten Traffic verteilen und kannst Dir die Ansicht ganz einfach nach bezahlten oder organischen Kanälen filtern. Die Zuordnung von Quellen als bezahlten, organischen oder direkten Traffic lässt sich leider nicht beeinflussen. In den Einstellungen kann man jedoch verweisende Domains wie “paypal.com” ausschließen, sodass diese in die Auswertungen nicht mit einfließen.

Über ein Drop-Down-Menü lässt sich das Performance-Dashboard einfach für verschiedene Conversion-Events anzeigen. Facebook zieht sich da automatisch die eingerichteten Pixel-Events, die auch zur Kampagnen-Optimierung genutzt werden, wie “Add To Cart” oder “Purchase”. Darüber hinaus kann man Custom Conversions bei der Einrichtung des Tools hinzufügen. Mit Custom Conversions kannst Du bestimmte Events nach URL-Maßgaben oder Wert-Parametern filtern und damit detailliertere Ergebnisse in Deine Analysen einbeziehen. Ein Beispiel für eine Custom Conversion könnte die Filterung aller gemessenen Käufe nach verschiedenen Warenkorbwerten sein.

Übersicht verschiedener Attributionsmodelle

Außerdem kannst Du Dir die Übersicht ebenso einfach für verschiedene Attributionsmodelle und Attributionsfenster anzeigen lassen. Bei den Attributionsmodellen hast Du die Wahl zwischen den gängigen Modellen, die insgesamt etwas detaillierter zur Verfügung stehen:

  • Gleichmäßige Wertanteile
  • Erster Klick oder Besuch
  • First Touch
  • Letzter Klick oder Besuch
  • Last Touch
  • Positionsbasiert 30 %
  • Positionsbasiert 40 %
  • Zeitverlauf 1 Tag
  • Zeitverlauf 7 Tage
  • Datengesteuerte Attribution (nur für Facebook-Kampagnen)

Ergänzung um First Touch und Last Touch

First Click und Last Click-Modelle sind nicht neu, aber Facebook bietet außerdem eine erweiterte Konfiguration dieser Attributionsmodelle um den First Touch und den Last Touch. Der Unterschied von First Touch bzw. Last Touch zu den klassischen First Click zw. Last Click Modellen ist, dass bei einem Touchpoint auch eine Impression gezählt werden kann. 
Das bedeutet konkret: Wenn in der Customer Journey kein Klick oder Besuch stattfindet, aber eine Impression, dann wird dem Kanal mit der Impression die Conversion zu 100% zugeschrieben. Da Facebook allerdings nur die View Through Conversions der eigenen Anzeigen erkennen kann, wird diese Messung eher die Facebook-Kampagnen bevorzugen. Aber seien wir mal ehrlich, welche Customer Journey basiert heutzutage nur auf Views und dem direkten Traffic?
Das positionsbasierte Attributionsmodell lässt sich in den Konfigurationen 30% und 40% auswählen. Diese prozentualen Verteilungen beziehen sich auf den ersten und letzten Touchpoint. Das 30 %-Modell gewichtet die dazwischenliegenden Touchpoints insgesamt also mehr, als die 40 %-Konfiguration. 

 

Zwei Konfigurationen im Zeitverlaufsmodell

Auch das Zeitverlaufsmodell wird in zwei Konfigurationen mitgeliefert: Der eintägigen und siebentägigen Halbwertszeit. Wählt man das Modell “Zeitverlauf 7 Tage”, erhält man ein insgesamt gleichmäßiger verteiltes Ergebnis. Bei dem Modell “Zeitverlauf 1 Tag” werden die Kanäle kurz vor der Conversion deutlich stärker gewichtet, als Kanäle, die zeitlich weiter von der Conversion liegen. Im Detail bedeutet das, dass Touchpoints einen Tag vor der Conversion 50 % des Wertes erhalten und Touchpoints mit zwei Tagen Abstand nur noch 25 %.

 

Große Auswahl bei Attributionsfenster

Besonders interessant wird es bei dem Attributionsfenster, denn hier gibt es sehr viele Optionen. Während man im Werbeanzeigenmanager nur die Wahl zwischen 1, 7 und 28 Tagen Klick- und / oder View-Conversions hat, ist man im Attribution-Tool deutlich flexibler. Die Auswahl startet bei der Zuordnung “1 Tag Klick und Besuch, 1 Tag Impression” und endet bei “90 Tage Klick und Besuch, 90 Tage Impression”. Dazwischen lassen sich Klicks und Besuche von 7, 14, 28 und 30 Tagen einstellen und Impressionen komplett herausfiltern oder im Rahmen von 4 Stunden, 1 Tag, 7 Tage, 30 Tage oder dem selben Zeitraum wie die Klicks hinzurechnen. Leider lassen sich die Zeiträume für Klicks und Impressionen nicht einzeln einstellen sondern nur in den von Facebook vorgegebenen Kombinationsmöglichkeiten. Dennoch ist die Auswahl hier deutlich größer als im Werbeanzeigenmanager und bezieht eben alle Kanäle ein. 

 

Wirf einen Blick in die Customer Journey – geräteübergreifend!

Im Tab “Conversion-Pfade” kannst Du Dir im Detail anschauen, wie die Customer Journey tatsächlich aussieht (siehe Bild) . Auch hier hast Du die Möglichkeit, nach Conversion-Events zu filtern und verschiedene Zeiträume sowie Attributionsmodelle und -fenster einzustellen. Außerdem kannst Du die Conversion-Pfade danach filtern, welche Kanäle enthalten sein sollen oder nicht und mit welchem Kanal die Customer Journey starten oder enden soll. Eine Filterung von Pfaden, die mehr als einen Touchpoint bedienen, ist leider nicht möglich. 

 

Ein weiterer spannender Bericht in demselben Tab ist die Übersicht von “Geräteübergreifenden Pfaden”. Hier wird visuell anschaulich dargestellt, wie sich die Customer Journey auf Basis verschiedener Geräte darstellt. Zum einen erhältst Du eine Übersicht dessen, wie viele Conversion-Pfade sowohl Mobile- als auch Desktop-Touchpoints beinhalten. Zum anderen wird sehr schön dargestellt, wie Interaktionen auf verschiedenen Geräten stattfinden und dann zu einer mobilen Conversion führen und wie die Interaktionen auf verschiedenen Geräten zu einer Desktop-Conversion führen. Diese Einsichten sind durchaus interessant zu analysieren, denn selten ist der Anteil der Desktop-Interaktionen für mobile Käufe höher als der Anteil mobiler Interaktionen für Desktop-Käufe. 

 

Oder lege individuelle Berichte an

Last but not least kannst Du eigene Berichte anlegen und Dir dabei verschiedene Kennzahlen in Tabellenform oder als Diagramm mit selbst ausgewählten Zeilen darstellen lassen. Diese Berichte lassen sich ebenfalls mit verschiedenen Attributionsmodellen und -fenstern anpassen. Für eine Anreicherung der detaillierten Berichte ist es nötig, Verknüpfungen zwischen dem Facebook Attribution Tool und den anderen Plattformen herzustellen.

Anleitung – Verknüpfung des Facebook Attribution Tools mit Google Ads

Die Verknüpfung von Google Ads mit dem Facebook Attribution Tool ist sinnvoll, wenn Daten aus dem Google Ads-Konto in Facebook Attribution importiert werden sollen. Conversion Events, Besuche sowie der Conversion-Wert, werden durch das Attribution Tool und den Facebook Pixel automatisch Google Ads und weiteren Kanälen zugeordnet. Andere Kennzahlen, wie Impressionen, Klicks und Kosten lassen sich aber nur durch einen Import darstellen. Wenn Du also beispielsweise den ROAS in Deine Analyse mit einbeziehen möchtet, musst Du das Facebook Attribution Tool mit Google Ads verknüpfen.

In der folgenden Anleitung erklären wir Dir Schritt für Schritt, wie du Facebook Attribution mit Google Ads verknüpfen kannst. Jetzt kostenlos herunterladen.

Jetzt die komplette Anleitung herunterladen​

Facebook Werbeanzeigenmanager vs. Facebook Attribution Tool

Wie bereits angesprochen lassen sich im Facebook Werbeanzeigenmanager ebenfalls andere Attributionszeitfenster einstellen, um die Bewertung der Kampagnen detaillierter zu betrachten. Allerdings sind die Optionen begrenzt auf 1, 7 und 28 Tage Klick bzw. View. Hier kann man sich in der Kampagnendarstellung bis hin auf Ad-Ebene anzeigen lassen, wie sich die Zuordnung von Conversions durch die verschiedenen Zeitfenster verändert.

Zudem lassen sich im Werbeanzeigenmanager keine Attributionsmodelle, andere Kanäle oder Conversion-Pfade darstellen. Das ist für den Zweck des Werbeanzeigenmanagers, in dem die Kampagnenerstellung die Hauptaufgabe ist, auch nicht notwendig. Aber wieso lassen sich die verschiedenen Zeiträume einstellen? 


Warum die Zeitraum-Einstellungen so wichtig sind

Standardmäßig werden die Ergebnisse im Werbeanzeigenmanager auf Basis des Last Click-Modells und des Zeitfensters “28 Tage Klick und 1 Tag View” zugeordnet. Das bedeutet, dass die Kampagne, das AdSet und die Anzeige, die zuletzt an der Conversion beteiligt waren, die Conversion zugeschrieben bekommen, sofern zwischen Klick und Conversion max. 28 Tage liegen bzw. zwischen Impression und Conversion max. 1 Tag. 

Im Werbeanzeigenmanager werden die Kampagnen erstellt und fortlaufend optimiert. Für die Optimierungen ist es enorm wichtig, in welchen Zeitfenstern die Conversion stattgefunden hat, denn auf AdSet-Ebene lässt sich das Conversion-Fenster einstellen. Das Conversion-Fenster ist im Gegensatz zum Attributionsfenster der Zeitraum, der dem Algorithmus zur Optimierung dient. Man kann zwischen “1 Tag Klick und 1 Tag View” bzw. “1 Tag Klick” sowie “7 Tage Klick und 1 Tag View” bzw. “7 Tage Klick” wählen. Je enger das Conversion-Fenster gewählt wird, umso mehr wird der Algorithmus eingeschränkt. Um bewerten zu können, ob eine solche Einschränkung sinnvoll ist, kann man sich eben diese Ergebnisse im Werbeanzeigenmanager anschauen und analysieren, ob der Algorithmus trotz der Einschränkung des Conversion-Fensters genügend Daten hat, um in eine Optimierungsphase zu gelangen und damit die bestmöglichen Ergebnisse innerhalb des AdSets erzielen kann. 

Das Attributionsfenster wiederum dient einem anderen Zweck, nämlich der Zuordnung der Ergebnisse zu verschiedenen Kanälen und der Abbildung der daraus resultierenden Customer Journey. Mit Facebook Attribution lässt sich somit bewerten, welche Cookie-Laufzeiten sinnvoll sind und welche Kanäle tatsächlich inwieweit beteiligt sind.

Google Analytics vs. Facebook Attribution Tool

Customer Journey, Conversion-Pfade, Cookie-Laufzeiten, Zuordnung zu verschiedenen Kanälen und damit ganzheitliche, kanalübergreifende Analyse von Online Marketing Aktivitäten – bietet das nicht auch Google Analytics? Kurz gesagt: Ja. Brauchst Du dann noch Facebook Attribution? Kurz gesagt: Ja. Um es auf den Punkt zu bringen, ist der Vergleich von Facebook Attribution und Google Analytics genauso sinnvoll wie der Vergleich von zwei Paar Schuhen, also beispielsweise Sneaker vs. Laufschuhe. Die Laufschuhe kannst du heutzutage prima auch im Alltag anziehen, ohne schief angesehen zu werden und einige ziehen ihre Sneaker wiederum auch zum Laufen oder im Fitnessstudio an. Es ändert aber nichts an der Tatsache, dass Sneaker eher für den Alltag gedacht sind und Laufschuhe speziell zum Laufen produziert wurden. 

 

Okay, nochmal einen Schritt zurück: Facebook Attribution vs. Google Analytics. Google Analytics deckt prinzipiell den selben Grundgedanken ab: Eine ganzheitliche Darstellung und Zuordnung von Ergebnissen über alle Kanäle hinweg. In Google Analytics lässt sich auch die Customer Journey erkunden und mit dem Modellvergleichstool können zudem andere Attributionsmodelle und -fenster miteinander verglichen werden. Hinweise auf ideale Cookie-Laufzeiten basierend auf dem Nutzerverhalten können ebenfalls aus Google Analytics herausgezogen werden. 

 

Google Analytics weist viele weitere Berichte auf

Neben den Analysen und Kennzahlen, die Facebook Attribution ebenfalls anbietet, weist Google Analytics darüber hinaus viele weitere Berichte auf. Beispielsweise lassen sich die Kennzahlen nicht nur auf Kanal- oder Kampagnen-Ebene anzeigen, sondern auch basierend auf dem Nutzerverhalten. Ergebnisse lassen sich beispielsweise zu verschiedenen Geräten (auch bis hin zum konkreten Gerätemodell) oder auch demografischen Angaben wie Geschlecht oder Altersgruppe zuordnen und analysieren. Außerdem können Online-Shops perfekt ihren Kaufprozess in Google Analytics abbilden und damit die Ausstiege an verschiedenen Stellen gezielter analysieren. Google Analytics bietet noch viel mehr Möglichkeiten als Facebook Attribution. Und jetzt kommt der Plottwist: Dafür hat Facebook ein weiteres Tool, nämlich Facebook Analytics. Mit Facebook Analytics können aggregierte Daten zu technologischen und demografischen Aspekten analysiert werden, sowie verschiedene Funnel und Journeys beispielsweise eingerichtet und betrachtet werden. 

Google Analytics vereint damit in einem Tool die Möglichkeiten, die Facebook Attribution und Facebook Analytics zusammen bieten und noch etwas mehr. Bleiben wir aber bei dem Vergleich Facebook Attribution vs. Google Analytics. Welche Funktionen decken beide ab? 

 

 Gemeinsame Funktionen

Das Performance-Dashboard

Das Performance-Dashboard bei Facebook gibt nur Daten her, wenn auch wirklich Conversions über das Pixel gemessen werden. Ohne Conversions, die Facebook im Werbekonto erkennt, werden auch Besuche nicht den verschiedenen Kanälen zugeordnet. Zudem lässt sich die Zuordnung zu Kanälen kaum beeinflussen, lediglich der Ausschluss von Kanälen und Verweisen kann selbst gesteuert werden. In Google Analytics gibt es ebenfalls Verweisausschlusslisten, um beispielsweise Zahlungsanbieter wie PayPal aus den Verweisen und der Customer Journey auszuschließen. Darüber hinaus kann die Zuordnung von Kanälen ebenfalls angepasst werden über das Channel Grouping. 

Darüber hinaus kann die Zuordnung von Kanälen ebenfalls angepasst werden über das Channel Grouping. Im Gegensatz zu Facebook Attribution kann Google Analytics unabhängig von der Conversion-Messung genutzt werden. Sobald das Analytics-Tag auf der Seite eingebunden ist und Daten erfasst werden, werden die vorhandenen Daten bereits sichtbar den Kanälen zugeordnet. Für die Berichte des Multi-Channel-Trichters werden jedoch ebenfalls Conversions benötigt.

Kennzahlen

Facebook Attribution bietet die Möglichkeit, sich auf Kanal-Ebene Besuche, Conversions und Conversion-Werte sowie daraus resultierende KPIs wie Besuch-Conversion-Rate anzeigen zu lassen. Darüber hinaus können Kosten und Impressionen und daraus resultierende KPIs wie der ROAS mit aufgeführt werden, sofern die relevanten Kanalverknüpfungen erfolgreich vorgenommen wurden.

In Analytics lassen sich ebenfalls Sitzungen, Conversions und Conversion-Werte anzeigen. Sofern Google Ads mit Google Analytics korrekt verknüpft ist, können auch Klicks und Impressionen sowie Kostendaten von Google Ads importiert werden, um die Berichte anzureichern. Bei Google Analytics ist es allerdings nicht möglich, Kostendaten oder Klicks z.B. aus Microsoft Ads oder Display-Anbietern wie Criteo zu integrieren. Ein Vorteil von Google Analytics ist dagegen die Anreicherung aller Kanäle mit Kennzahlen zum Nutzerverhalten wie der Absprungrate, der Sitzungsdauer oder der besuchten Seiten pro Sitzung. 

 

Die Conversion-Pfade

In Facebook Attribution lassen sich die Touchpoints über verschiedene Kanäle als Conversion-Pfad darstellen. Hierbei gibt es Filtermöglichkeiten, um bewusst Kanäle aus der Betrachtung ein- oder auszuschließen. Auch geräteübergreifende Conversions werden visuell ansprechend sichtbar gemacht. 

In Google Analytics können die Conversion-Pfade ebenfalls betrachtet und gefiltert werden. Die Filtermöglichkeiten sind dabei jedoch um einiges weitreichender und auch die Betrachtungsweise ist vollumfänglicher, zum Beispiel durch die Darstellung von Kampagnenpfaden, welche Facebook Attribution nicht bietet. Auch geräteübergreifende Conversions können in Analytics dargestellt werden. 

Bezüglich der geräteübergreifenden Conversions muss sich hier aber die Frage vor Augen geführt werden, woher die einzelnen Plattformen wissen, dass derselbe Nutzer über verschiedene Geräte mit der Website interagiert hat.

Die Attributionsmodelle

Die vorhandenen Attributionsmodelle in Facebook Attribution haben wir bereits besprochen. Da es sich dabei um die klassisch bekannten Attributionsmodelle handelt, kann auch Google Analytics dieses Repertoire anbieten. Im Gegensatz zu Facebook kann Google Analytics allerdings bei ausreichender Datenbasis auch das datengetriebene Attributionsmodell auf verschiedene Kanäle anwenden, während Facebook Attribution das Modell nur für die Facebook Kampagnen anbietet. Außerdem bietet Google Analytics auch bei den anderen Modellen wie beispielsweise der positionsbasierten Attribuierung die Möglichkeit, diese manuell zu konfigurieren, also dem ersten und dem letzten Touchpoint auch jeweils eigene Gewichtungen zu liefern und beim Zeitverlaufsmodell eine eigene Halbwertszeit einzutragen und so die Attributionsmodelle ideal auf das Nutzerverhalten anzupassen. 

Die Datengrundlage

Wer sich der Einflüsse von View-Through-Conversions bewusst ist, wird bei Facebook Attribution einen klaren Vorteil sehen, nämlich die Einbeziehung von (sichtbaren) Ad-Impressions. Auch für Google Ads-Displaykampagnen bietet Facebook eine Lösung an, die Sichtbarkeit über View-Tags mitzumessen – auch wenn diese Lösung recht komplex ist. Möchte man die Einflüsse von View-Through-Conversions nicht mit einbeziehen in die Attribuierung, lässt sich das über das Attributionsfenster anpassen. 

Bei Google Analytics besteht diese Möglichkeit der Einbeziehung von View-Through-Conversions nicht, denn über die Einbindung von UTM-Parametern können nur geklickte Anzeigen von anderen Kanälen als Google Ads Daten an Google Analytics senden.

 

Fazit

Das Facebook Attribution Tool bietet insbesondere für die Einordnung der Facebook Ergebnisse in das Gesamtbild aller Online Marketing Maßnahmen spannende und gut aufbereitete Informationen. Die Einbeziehungen von Ad Impressions auf Facebook und in Google Ads Displaykampagnen bietet zudem die Möglichkeit, auch deren Effekte in der Customer Journey zu analysieren. 

Google Analytics kann jedoch nicht vollständig mit Facebook Attribution verglichen werden, da nur bestimmte Teilbereiche von Google Analytics für einen direkten Vergleich herangezogen werden können, nämlich die Attribution-Beta und den Multi-Channel-Trichter. Für einen kompletten Vergleich von Google Analytics und Facebook Tools, müssten zu dem Facebook Attribution Tool noch Facebook Analytics herangezogen werden. 

Wir müssen uns aber dennoch nichts vormachen: Google und Facebook setzen mit ihren Analyse-Tools verschiedene Brillen auf die gesammelten Online Marketing Maßnahmen auf. Alleine die Einbeziehung von View-Through-Conversions zeigt schon unterschiedliche Sichtweisen auf und es werden niemals dieselben Zahlen in verschiedenen Analysetools auftauchen, unabhängig davon, ob wir Google mit Facebook vergleichen oder auch andere Anbieter wie Econda mit in den Vergleich aufnehmen. Das einzig wahre Ergebnis wird kein Anbieter aufgrund der verschiedenen Anbindungen und Messmethoden liefern.

Und auch bei der Auswahl des Attributionsmodells gibt es nicht das einzig Wahre. Aber durch verschiedene Vergleiche und Analysen lässt sich das ideale Attributionsmodell in Bezug auf die Customer Journey herausfinden.

 

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