Unter dem Begriff versteht man einen speziellen Stil der Gestaltung von Internetpräsenzen und User-Interfaces bei Programmen. Der Begriff setzt sich zusammen aus den englischen Begriffen flat, was so viel bedeutet wie „flach“ und Design für „Gestaltung“. Wie der Name schon vermuten lässt, handelt es sich hierbei um einen Gestaltungsstil, der durch Elemente des Minimalismus geprägt und optisch deutlich weniger aufwendig ist, als andere Arten der Gestaltung. Diese Art der grafischen Gestaltung ist noch relativ neu und wird erst seit einigen Jahren verstärkt angewandt – unter anderem, um Webseiten und die Benutzeroberflächen von Programmen von überflüssigem optischen Ballast zu befreien und dadurch die Usability zu verbessern.
Die Geschichte der Flat Designs
Vorher kaum wahrgenommen und angewandt erlebte das Flat Design seine erste große kommerzielle Nutzung bei der Gestaltung des Betriebssystems Windows Phone im Jahr 2010 sowie Windows 8 im Jahr 2012. Diese beiden Betriebssysteme zeichnen sich vor allem durch flache Kacheln auf der Benutzeroberfläche aus, die zur Anwahl der einzelnen Programmfunktionen dienen und nahezu keine grafische Gestaltung aufweisen. In der Folge statteten auch Apple sowie andere Smartphone-Hersteller ihre iOS- und Android-Betriebssysteme mit ähnlich gestalteten Benutzeroberflächen aus, die sich durch einen deutlich reduzierten grafischen Aufwand auszeichneten. Bei der Gestaltung von Webseiten setzte sich diese neue, minimalistische Art des Designs in den letzten Jahren ebenfalls verstärkt durch.
Allgemeine Informationen
Nach den Aspekten des Flat Designs aufgebaute Interfaces und Internetpräsenzen agieren nach dem Leitsatz „weniger ist mehr“. Die Designer verzichten daher bewusst auf die realistische Darstellung von Bedienelementen. So werden zum Beispiel Schlagschatten, Texturen sowie jegliche Verzierungen oder gar dreidimensionale Elemente nur sehr sparsam verwendet oder fehlen komplett. Die Gestaltung aller Elemente soll eine Fokussierung auf das Wesentliche ermöglichen. Andererseits erfolgt oft sehr intensive und kontrastreiche Farbgestaltung, die unter anderem die Unterscheidung der einzelnen Interface-Elemente erleichtern soll. All diese Maßnahmen sollen im besten Fall angewendet werden, ohne dass dadurch negative Auswirkungen, zum Beispiel auf die Conversion einer Webseite auftreten.
Flat Designs als Gegenpol zum Skeuomorphismus
Der Skeuomorphismus stellt eine Art der möglichst realistischen Darstellung von Elementen bei User-Interfaces und Webseiten dar. Dies soll ermöglichen, dass der Nutzer auf den ersten Blick erkennt, welche Funktionen die einzelnen Elemente erfüllen und welche Aktion zum Beispiel durch einen Klick ausgeführt wird. Flat Designs stellen somit ein Gegenstück zum Skeuomorphismus dar, da sie sich damit auseinandersetzen, wie viel Realität für die Funktion und Nutzbarkeit eines Programms oder einer Webseite tatsächlich notwendig ist, um ein Design dann möglichst simpel umzusetzen. Beide Arten des Designs werden jedoch nach wie vor parallel angewandt.