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Keyword-Kannibalismus erkennen, verstehen & beheben

Autor

René Renk
René Renk

In diesem Beitrag erläutern wir, was Keyword-Kannibalismus in der Suchmaschinenoptimierung bedeutet, wie Du das Problem auf Deiner Website erkennst und letztendlich auch behebst.

Verstehen, wofür man ranken möchte und aktuell rankt

Ein häufiges Problem der Suchmaschinenoptimierung ist, dass Unternehmen und Onlineshops zwar die Wissens- und Informationshoheit über ihr Sortiment und ihre Produkte haben, diese aber nicht auf das Medium Internet transportieren können.

Daraus resultiert, dass die Betreiber:innen von solchen Portalen überhaupt nicht wissen, wofür und wie die eigene Webseite in den Suchmaschinen ranken soll. Dadurch können verschiedene Problemstellungen entstehen, eines davon ist das Thema der Kannibalisierung.

Keyword- & URL Kannibalismus

Keyword-Kannibalismus beschreibt die Erstellung von vielen Seiten einer Domain zu einem identischen Keyword oder Keywords-Set. Es wird dabei auch von einer SEO-Überoptimierung respektive einem Relevanzproblem gesprochen.

Durch die Vielzahl an Seiten, die zu einem Keyword ranken sollen, sind Suchmaschinen oftmals nicht mehr in der Lage herauszufinden, welche dieser Seiten am relevantesten für exakt jenes Keyword ist. Dies kann durchaus zu Verschlechterung der Rankings führen, da eine Zuordnung von URL zu einem Keyword nicht eindeutig gegeben ist.

Keyword-Kannibalismus ist keine bewusste Entscheidung

Natürlich gibt es noch die Art von Webseitenbetreiber:innen, die der Meinung sind, je mehr Inhalte desto besser für meine Webseite. Den meisten Webseitenbetreiber:innen ist diese mögliche Problemstellung aus Unwissenheit bei der Pflege der Webseite oder bedingt durch das tägliche Business nicht bewusst.

Gerade wenn Webseiten schon länger am Markt und “historisch” gewachsen sind, beginnt irgendwann der Punkt, wo sich Inhalte doppeln oder neue Inhalte sehr ähnlich zu bestehenden Inhalten sind. Die Welt der Suchmaschinen ist ein Verdrängungsmarkt, oftmals möchte man sich als Webseitenbetreiber:in gegen Mitbewerber:innen durchsetzen, aber durch Keyword-Kannibalismus kann man sich auch Konkurrenz im eigenen Haus schaffen. Deshalb ist es wichtig, sich bewusst zu machen, wie Webseiten und insbesondere deren Inhalte zu pflegen sind.

Jede URL ist nur einem Keyword zugeordnet.

Eine Faustregel, die natürlich nie zu 100 Prozent stimmen wird, da oftmals eine URL mehrere Keywords haben kann. Aber es geht dabei auch nicht um den Beifang aus Longtail-Keywords, sondern, um ein sogenanntes Fokus-Keyword.

keyword-kannibalismus_screenshot

Was macht Keyword-Kannibalismus mit meiner Webseite?

Wie bereits erwähnt, sorgt Keyword-Kannibalismus dafür, dass Suchmaschinen einem Keyword keine eindeutige URL mehr zuweisen können. Suchmaschinen haben allerdings ein Interesse daran, die beste URL für ein Keyword zu finden.

Die Suchmaschinen beginnen zu testen.

Da wir im aktuellen Setup den Suchmaschinen kein eindeutiges Signal übermitteln, beginnen diese damit, unterschiedliche URLs zu einem Keyword zu testen. Dieser Tage ist zu dem Suchergebnis eines Keywords URL 1 hinterlegt, kommende Woche URL 2 und an anderen Tagen vielleicht URL 3, 4, 5 oder 6. Das Test-Szenario wird solange ausgeführt, bis die Suchmaschine für sich eindeutige Hinweise gefunden hat.

Doch eine Suchmaschine findet nicht immer Hinweise, sodass dieses Wechselspiel nicht nur über Tage, sondern auch Monate und Jahre geht. Ergo ist es die Aufgabe eines/r Webseitenbetreiber:in, die Suchmaschine dahingehend zu unterstützen. Schließlich ist es auch im Interesse des/r Webseitenbetreiber:in mit den richtigen Seiten gefunden zu werden.

Schwankende Rankings als Folge von Keyword-Kannibalismus

‚Keyword-Kannibalismus ist nicht schlimm, schließlich ranken die Seiten doch in den Suchmaschinen’ wird oftmals in den Raum gestellt. Natürlich rankt die Seite bzw. irgendeine URL zu dem Keyword. Es kommt hierbei auch nicht darauf an, dass Seiten zu der URL ranken, sondern wie diese ranken.

Bedingt durch das andauernde Wechselspiel und den Versuch der Suchdienste, die passende URL für ein Keyword zu ermitteln, kann sich keine der Seiten einer Webpräsenz zu dem Keyword dauerhaft und nachhaltig entwickeln. Im Gegenteil, die Rankings sind nicht persistent, sondern unterliegen starken Schwankungen – sodass ein Keyword in dieser Woche auf Position 9 steht und in der kommenden Woche auf Position 79.

Zum anderen gibt es meist eine spezifische URL, welche das Thema (auch aus Unternehmenssicht / Sicht der Websitebetreibenden) für die Zielgruppe am Besten abbildet und hinsichtlich Nutzwert, CRO und weiteren Faktoren „die eine“ URL sein sollte, welche durchgehend in den SERPs zu finden ist.

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Was tun gegen Keyword-Kannibalismus?

Abgesehen davon, dass zu Beginn identifiziert werden sollte, wo tatsächlich Keyword-Kannibalismus vorliegt, müssen wir uns darüber Gedanken machen, welche technischen Mittel wir überhaupt zur Verfügung haben, um mit dieser Thematik umgehen zu können:

  • Robots.txt
  • Meta-Tag „noindex“
  • Canonical-Tag
  • Zusammenlegen von Inhalten
  • interne Linkstrategie

Robots.txt

Eine Robots.txt ist eine Textdatei, die oftmals im Rootverzeichnis des Servers abgelegt wird und den Crawlern von Suchmaschinen mitteilt, ob URLs besucht oder nicht besucht werden dürfen.

Die Robots.txt ist in der Basis wie folgt aufgebaut:

  • User-agent:*
  • Disallow:
  • Sitemap: https://www.domain.com/sitemap_index.xml

Inhalte können trotz Ausschluss in der Robots.txt in den Suchergebnissen auftauchen. Sehr oft erhält ein: SEO Manager:in die Rückmeldung, dass die URL doch via Robots.txt gesperrt sei und daher nicht in den Index aufgenommen werden kann. Doch genau dies kann und wird oftmals passieren, denn die Anweisung in der Robots.txt untersagt einem Crawler nur, dass diese Inhalte nicht gecrawlt werden dürfen. Durch externe Verweise erhalten Suchmaschinen dennoch einen Hinweis zu der URL und können diese indexieren. Um eine URL nicht indexieren zu lassen, sollte der Suchmaschine ein Noindex übergeben werden.

Noindex

Um die Crux mit der Robots.txt nochmal aufzugreifen – sofern eine URL durch eine Robots.txt nicht gecrawlt werden darf, kann natürlich eine Suchmaschine nicht wissen, dass sich dort eine Noindex-Angabe versteckt. Ergo sollten wir stets sicherstellen, dass wir einer Suchmaschine respektive deren Crawler und Co. mitteilen, welche Inhalte wir indexieren und welche wir nicht indexieren möchten. Wir müssen also sicherstellen, dass URLs, die auf noindex stehen, nicht gleichzeitig über die robots.txt vom Crawling ausgeschlossen sind.

Exkurs: Das noindex-Meta-Tag ist ein HTML-Tag, das verwendet wird, um Suchmaschinen anzuweisen, eine bestimmte Webseite oder Webseitelemente nicht zu indexieren und somit nicht in den Suchergebnissen anzuzeigen. Die Verwendung des noindex-Tags kann helfen, die Sichtbarkeit und Relevanz einer Webseite in den Suchmaschinenergebnissen zu verbessern, indem irrelevante oder veraltete Inhalte ausgeschlossen werden.

Canonical-Tag

Suchdienste, wie Google, bewerten den Canonical-Tag inzwischen meist nur noch als Hinweis und folgen dieser Angabe nicht immer. Dementsprechend kann es sinnvoll sein, sich dem Thema Indexierungssteuerung zu widmen und verstärkt mit den Noindex-Angaben und einer Robots.txt zu arbeiten.

Exkurs: Der Canonical-Tag ist ein HTML-Tag, der von Suchmaschinen verwendet wird, um die bevorzugte URL einer Webseite zu identifizieren, wenn mehrere URLs den gleichen Inhalt anzeigen. Wenn mehrere URLs derselben Seite existieren, kann dies zu Duplicate Content führen, was negative Auswirkungen auf das Ranking in Suchmaschinen haben kann. Durch das Hinzufügen eines Canonical-Tags wird Suchmaschinen mitgeteilt, welche URL die bevorzugte Version ist, die in den Suchergebnissen angezeigt werden soll.

Inhalte zusammenlegen

Viele Unternehmen sträuben sich davor, Inhalte zusammenzulegen. Schließlich hat der Inhalt einst Geld gekostet und daher soll dieser Inhalt weiterhin für das Unternehmen arbeiten. Allerdings, was bringt uns der Inhalt, wenn dieser mit anderen URLs konkurriert und am Ende des Tages nicht performt? Dann ist dieser Inhalt letztendlich nur Ballast.

Wenn wir Inhalte haben, die sich kannibalisieren, weil eine Webseite oder ein Onlineshop historisch gewachsen ist, so ist zu überlegen, ob diese URLs zusammengefasst werden können und somit aus vielleicht zwei oder drei Inhalten ein einziger richtig guter Inhalt entstehen kann.

Beispielsweise haben wir in der Vergangenheit folgende URLs erstellt:

  • www.domain.de/innenlampen/
  • www.domain.de/innenleuchten/
  • www.domain.de/innenbeleuchtung/

Auch wenn diese beiden URLs unterschiedliche Arten von Innenbeleuchtung darstellen, so sind diese Seiten so eng miteinander auf inhaltlicher Ebene verknüpft, dass diese vermutlich untereinander konkurrieren und am Ende keine URL davon richtig performen wird, da Suchmaschinen nicht einschätzen können, welche der URLs wirklich relevant ist.

Im Kern würden wir uns nun für eine der drei URLs entscheiden und die anderen beiden URLs deaktivieren respektive via 301 auf die führende URL weiterleiten. Natürlich haben Unternehmen oftmals technische Abhängigkeiten, durch den Dienstleister, durch die eingesetzten technischen Lösungen, sodass im Einzelfall geprüft werden muss, wie eine saubere Lösung herbeigeführt werden kann.

Interne Linkstrategie

Die Macht der internen Verlinkung. Es gibt kaum eine Metrik, die so unterschätzt wird, wie die interne Verlinkung. Während früher durch Offpage-Maßnahmen und harte Anker-Texte den Suchmaschinen mitgeteilt wurde, welches Keyword zu welcher URL gehört, haben wir dafür intern diese wunderbare Metrik. Denn hiermit können wir Google tatsächlich sagen, dieses Keyword gehört explizit zu dieser URL.

Und die interne Linkstrategie kann und sollte auf der Basis einer entsprechenden Keyword/Content-Strategie erfolgen. Schließlich wurde hier bereits definiert, welches Fokus-Keyword zu welcher URL ranken soll.

Tipp: Fachartikel Interne Verlinkungen

Im Fachartikel unserer SEO Expertin Rebecca Rothe erfährst Du alles zum Stellenwert der internen Verlinkungen auf Deiner Website!

Verstehe, wofür Du eigentlich ranken möchtest

Unternehmen ist oftmals – auch heute noch– nicht bewusst, wofür sie in den Suchmaschinen ranken möchten. Nicht selten ist man davon überzeugt, was vor 20 bis 30 Jahren funktionierte, müsse natürlich auch in der heutigen Zeit funktionieren. Gerne werden dabei auch Printmagazine mit ihren Fancy-Begriffen als Maßstab für das World Wide Web verwendet.

Allerdings muss an dieser Stelle gesagt sein, so funktionieren weder das Internet noch die Menschen. Es gibt etwaige generische Begrifflichkeiten, die in der “realen” Welt zum täglich Brot eines Unternehmens gehören, aber in der “virtuellen” Welt nicht stattfinden.

Immobilienreport vs. Immobilienmarkt / Immobilienpreise

Beispielsweise scheint unter Immobilienmaklern der Begriff “Immobilienreport” gerne genutzt zu werden, betrachten wir uns dazu allerdings das entsprechende Suchvolumen, so stellen wir fest, dass gerade mal 30 Personen pro Monat nach diesem Begriff suchen. Die passenden Begriffe wären Immobilienmarkt oder Immobilienpreise, dort sprechen wir – ohne Longtail-Keywords – von einem Suchvolumen von 10.800 respektive 68.100 Besucher:innen im Monat (Stand: 2023).

Keyword/Content-Strategie ist das A und O

Eine entsprechende Keyword- und Content-Strategie ist die Grundlage für eine erfolgreiche SEO und sollte nicht nur dem/der SEO Consultant, SEO Manager:in oder SEO Dienstleister:in darüber Aufschluss geben, wofür man eigentlich ranken möchte, sondern auch dem Unternehmen, für das SEO betrieben wird.

Anhand der entsprechenden Keyword- und Content-Strategie sollte eindeutig zu erkennen sein, welche URLs zu welchem Keyword ranken sollen. Dies dient auch der Aussteuerung der internen Verlinkung, die übrigens immer noch eine der stärksten SEO-Metriken darstellt.

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