Es gibt Fehler, die passieren und es gibt Fehler, die die Ads-Welt nicht braucht. Google Ads, Microsoft Ads und Facebook Werbeanzeigenmanager – die Grundausstattung für jedes Onlinemarketing beherbergt in ihrer Anwendung viele Feinheiten die zu beachten sind. In ihren Feinheiten bestehen allerdings auch Potentiale für PPC-Fehler, die man lieber nie gemacht hat. Um Dich vor diesen Fehlern zu bewahren haben wir eine kleine Sammlung mit den häufigsten PPC-Fehlern erstellt, die Du bestenfalls ganz tief verinnerlichst.
Google Ads und Microsoft Ads
Insbesondere bei Google Ads können auf verschiedenen Ebenen bei der Aufsetzung neuer und bei der Optimierung bestehender Kampagnen, Fehler passieren. Nachfolgend einige Stolperstellen, die Du unbedingt im Hinterkopf behalten solltest, um Fehler zu vermeiden.
Fehler auf Kontoebene
- Allseits beliebt, die Arbeit mit Regeln: Vor allem gern genutzt, wenn viel mit Aktionen mit Start- und Enddatum gearbeitet wird. Wichtig hierbei, beim Erstellen einer Regel immer darauf achten, dass das spezifische Label in der Regel mit ausgewählt ist. Ansonsten werden gern auch unbeabsichtigt andere Anzeigen oder ganze Kampagnen mit pausiert, die eigentlich gar nicht betroffen sein sollten.
- Automatische Tag-Kennzeichnung aktivieren: Beim Aufsetzen eines Kontos muss unbedingt das automatische Tagging aktiviert werden. Andernfalls laufen keine Daten aus Google Ads oder Microsoft Ads in Google Analytics ein, was zu Verwirrungen bei späteren Auswertungen via Anlytics führen kann.
Fehler auf Kampagnenebene
- Bei der Arbeit mit dem Werbezeitplaner ist es wichtig, dass alle Stunden des Tages hinterlegt werden. Dies gilt insbesondere, wenn eine negative oder positive Gebotsanpassung zu bestimmten Uhrzeiten erfolgen soll. Wird für die anderen Stunden keine Zeit hinterlegt, gibt es hier dann gar keine Ausspielungen, was oftmals ja gar nicht gewünscht ist (s. Bild 1: Bsp. Werbezeitplaner).
- Standardmäßig ist bei der Erstellung von Suchnetzwerk-Kampagnen immer das Displaynetzwerk mit aktiviert. Hier muss der Haken manuell entfernt werden, um die Ausspielung von Search Ads im Google Display Netzwerk (GDN) zu vermeiden.
- Außerdem ein oft auftretender Flüchtigkeitsfehler: Beim Anlegen und Hochladen von Kampagnen aus dem Editor, das Anpassen der CPCs auf Anzeigengruppenebene zu vergessen. Voreingestellt sind auf Anzeigengruppenebene immer CPCs von 0,01€. Achte darauf, dass Du diese höher einstellst, damit die Kampagnen nach Livegang dann auch anlaufen. Andernfalls wundert man sich Tage nach Kampagnenstart, dass die Kampagne keine Impressionen und Klicks erzielt.
- Darüber hinaus passiert beim Aufsetzen von Shopping- und DSA-Kampagnen mit dem Google Ads Editor schnell der Fehler, dass das Erstellen von Shopping Anzeigen bzw. das Hinterlegen von dynamischen Anzeigenzielen untergeht. Hier bietet es sich an, dass Du das Grundgerüst der Kampagne zunächst im Editor erstellst, die Kampagne dann pausiert hochlädst und anschließend manuell Shopping Anzeigen bzw. dynamische Anzeigenziele hinterlegst.
- Ein weiterer, sich schnell einschleichender Fehler im Bereich DSA- und Shopping Kampagnen:
- Das Vergessen von auszuschließenden dynamischen Anzeigen-Zielen innerhalb der DSA Kampagne. Hier solltest Du unbedingt auszuschließende URLs hinterlegen, um zu vermeiden, dass viel Geld für Suchen nach bspw. “Datenschutz”, “Blogs”, “Impressum” oder “Nutzungsbedingungen” ausgegeben wird.
- Bei der Verwendung mehrerer Shopping Kampagnen, bspw. im Rahmen eines Wasserfall-Modells, musst Du darauf achten, dass jeder Kampagne die entsprechende Priorität von niedrig nach hoch zugeordnet wird. Sollte dies vergessen werden, funktioniert das ganze Modell nicht und die Performance kann nicht voll ausgeschöpft werden.
PPC-Fehler auf Anzeigengruppenebene
Steigst Du noch tiefer in die Kampagnen Aussteuerung und -optimierung ein gibt es auf Anzeigengruppenebene auch einige Fehler, die sich schnell einschleichen und dadurch die Performance beeinträchtigen können:
- Oftmals stehen Zielgruppen bei Search- und Shopping Kampagnen unbeabsichtigt auf “Ausrichtung”, obwohl diese eigentlich nur auf “Beobachtung” gesetzt sein sollten. Andersherum kann es natürlich auch passieren, dass in Remarketing-Kampagnen die Zielgruppen versehentlich auf “Beobachtung”, statt “Ausrichtung” stehen.
- Auch ein sehr häufiger Flüchtigkeitsfehler: Die Anpassung der Gebote bei Shopping Kampagnen auf Anzeigengruppenebene. Ganz wichtig: Bei Shopping werden die Gebote auf Produktgruppenebene angepasst, nicht auf Anzeigengruppenebene. Um hier den Fehler zu umgehen, dass die Anzeigen nicht entsprechend ausgespielt werden, kannst Du den CPC am besten auf Anzeigengruppenebene auf 0,01€ setzen – dann ist klar, dass dieser Wert nicht gilt.
- Zum Thema CPC-Anpassung gilt es auch bei Search- und DSA-Kampagnen zu beachten, dass CPCs auf Anzeigengruppenebene nicht gelten, wenn gesonderte Gebote auf Keyword- oder Produktgruppenebene existieren. Hier sollte man sich dann nicht wundern, wenn die CPCs auf Anzeigengruppenebene nicht greifen.
PPC Fehler auf Keywordebene
Auch auf Keywordebene können sich versehentlich kleine Fehler einschleichen, die im schlechtesten Fall negative Auswirkungen auf die ganze Kampagne und die Konto Performance haben. Deswegen gilt es folgendes zu beachten:
- Bei der Verwendung von Keywords des Matchtypes Broad Match Modifier unbedingt darauf achten, dass der entsprechende Modifier (in dem Fall das +) vor jedem Wort steht. Ansonsten folgt unerwünschterweise eine Anzeigenschaltung, wenn nach einem zum Keyword passenden anderen Begriff gesucht wird. Dies kann im Zweifelsfall teuer für den Werbetreibenden werden.
- Bei der Auswahl eines Keywords im Broad Match Modifier solltest Du ebenfalls bedenken, dass einige Keywords auch in mehreren, verschiedenen Kontexten gesucht werden können (z.B. +ocean, +manta). Wenn dies beim Einbuchen des Keywords in Form von auszuschließenden Keywords nicht berücksichtigt wird, werden Anzeigen im Zweifelsfall zu komplett anderen Themen ausgespielt, welche gar nicht zur Keyword-Intention des Advertisers passen.
- Zu guter Letzt noch dieser Stolperstein: Die Arbeit mit Keyword-Platzhaltern in einer Mitbewerber-Kampagne: Dies kann dazu führen, dass geschützte Marken der beworbenen Wettbewerber im eigenen Anzeigentext landen. Ein rechtliches Nachspiel kann die Folge sein. Solche Platzhalter in dieser Art Kampagne oder auch in anderen Kampagnen (bei Broad oder Phrase Match), in denen die Wahrscheinlichkeit gegeben ist, dass Mitbewerbernamen im Suchbegriff auftauchen, sollten besser vermieden werden.
Facebook Werbeanzeigenmanager
Der mit Abstand größte Nachteil bei Facebook: Es gibt leider keinen Editor, im Gegensatz zu Google Ads oder Microsoft Ads.
Daher sollte mit Bedacht vorgegangen werden, wenn es um das Löschen von Kampagnen, Anzeigengruppen oder Anzeigen geht. Einmal verklickt, schon sind sie weg. Denkt man. Ein kleiner Hack: Über “Suchen und Filtern” besteht die Möglichkeit nach “Auslieferung der Kampagne” und dort nach gelöschten Kampagnen zu filtern. Dupliziert man diese, ist die verloren geglaubte Kampagne wieder zurück und man erspart sich das erneute aufsetzen. Selbiges gilt auch für Anzeigengruppen und Werbeanzeigen.

Das richtige Standort-Targeting
Das Hinterlegen von Regeln
Die Creatives im Facebook Werbeanzeigenmanager
Die Creatives im Social Media Marketing sind das A und O. Mit einer entsprechend hohen Priorität sollten diese auch behandelt werden, denn sie sind u. a. das Aushängeschild für Dein Unternehmen. Die Relevanz unterschiedlicher Creative-Formate wird schnell mal unterschätzt und dann ist es auch schon passiert. Die Link-Ad wird inkl. Beschreibungstext in einer Story-Ad ausgespielt und sieht dadurch nicht sehr ansprechend für den User aus. Ein potentieller Neukunde weniger.
Daher: Achte unbedingt darauf, Creatives für das entsprechende Placement zu hinterlegen. Sieht schöner aus und kommt auch beim User besser an.
Die Auswertung Deiner Kampagnen
Weitere PPC-Fehler, die Du vermeiden solltest
What else? Hier noch eine kleine Zusammenfassung von Fehlern die Du in jedem Fall vermeiden solltest:
- Sollte Deine Aktionskampagne verlängert werden, achte darauf, das Enddatum entsprechend anzupassen.
- Achten ebenfalls darauf, das auch die Anzeigentexte und Sitelinks bei einer Aktionsverlängerung angepasst werden.
- Solltest Du ein Laufzeitbudget verwenden, vergiss nicht dieses bei Budgeterhöhungen oder Kampagnenverlängerungen anzupassen.
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