Der Google Tag Manager (GTM) ist ein Tag-Management-System (TMS), mit dem Tracking-Codes bzw. Tags leicht, d.h. auch ohne spezifische Programmierkenntnisse, auf Webseiten oder mobilen Apps integriert werden können. Tags werden dabei als Code-Schnipsel in den HTML- oder Javascript-Code der Seite implementiert, um bestimmte Informationen für die Webanalyse zu extrahieren. Die Informationen werden dann tagspezifisch an die angebundenen Tools, wie z.B. Google Analytics oder andere Drittanbieter übermittelt, die die Websiteperformance und Marketingkennzahlen visualisieren. Mit Hilfe des GTMs können schließlich zentral und einfach Konfigurationen von unterschiedlichen Analytics- und Marketing-Tags über eine webbasierte Benutzeroberfläche vorgenommen werden.
Vorteile des Google Tag Managers
- kostenlos
- Tag Konfigurationen auch ohne Programmierkenntnisse möglich, der Quellcode der Webseite muss nicht direkt bearbeitet werden
- flexibles Erstellen und Aktualisieren von Tags, z.B. fĂĽr individuelle Websiteanalysen, individuelles Conversion-Tracking etc.Â
- zentrale Verwaltung aller Analyse- und Marketing-Tags in einer BenutzeroberflächeÂ
- integriert sowohl Tags für Google-Tools (z.B. Google Analytics) als auch für Drittanbieter → große Auswahl an Tag Vorlagen für Drittanbieter bzw. andere Marketing- und Analysetools
- leichte Implementierung → GTM Code Snippets in <head> und <body> der Webseite einbauen
- zuverlässige Daten durch Fehlerprüfung, Sicherheitsfunktionen und das schnelle Laden von Tags (der Debug Modus ermöglicht alle Tags in einer Vorschau zu prüfen, bevor sie veröffentlicht werden)
- zentrale Konfiguration des CMP (DSGVO konformes Tracking), Tags können an spezifische Nutzereinstellungen gebunden werden
- Teamarbeit an Projekten bzw. GTM Containern durch Nutzerverwaltung, Nutzerfreigaben und Arbeitsbereiche
Google Tag Manager verfügt als sehr gängiges Tool über viele benutzerfreundliche Anleitungen und erklärende Videos
Wie funktioniert der Google Tag Manager
Zusammengefasst erfasst der Tag Manager mit Hilfe der Tags Interaktionen, die auf einer Website oder in einer App getätigt werden und sendet diese dann an die angebundenen Tools wie z.B. Google Analytics, Google Ads, Facebook etc. weiter. Der Tag Manager selbst dient nicht der Datenauswertung und ist in dieser Hinsicht auch kein Visualisierungstool. Dies geschieht im jeweils angebundenen Tool. Bezüglich der Drittanbieter integriert der GTM bereits viele Standardtags, welche mit wenigen Klicks und ohne Programmierkenntnisse eingerichtet werden können.
Aufbau des Google Tag Managers
Der Google Tag Manager besitzt ĂĽbergeordnete Konten, die Container integrieren.
Eine Organisation hat meistens ein Konto, ĂĽber welches mehrere Container angelegt werden können. Grundsätzlich wird pro Website oder pro App nur ein Container angebunden, der alle Tags speichert, die auf der Website ausgespielt werden sollen. Jeder Container besitzt eine eigene Container-ID.Â
Nach der GTM Integration in die Webseite (siehe folgenden Abschnitt), kann mit Hilfe von Tags, Triggern und Variablen gesteuert werden, welche Interaktionen auf der Website erfasst und welche dazugehörigen Daten wie interpretiert werden sollen. Die Tags, Trigger und Variablen sorgen dafür, dass die Daten auf der Website richtig gesammelt, klassifiziert und schließlich an das entsprechende Tool geschickt werden.
Ein Tag ist, wie oben beschrieben, ein Code-Snippet, das Daten an ein System wie z.B. Google Analytics sendet.Â
Der Trigger prĂĽft dabei, ob bestimmte Ereignisse auftreten, z.B. ein Seitenaufruf, Klick, eine FormularĂĽbermittlung und feuert das Tag, sobald das entsprechende Ereignis eingetreten ist.
Eine Variable ist ein Platzhalter für einen Wert, der sich ändern kann, z.B. ein Produktname, ein Preis, ein Datum, etc.
Für die Informationsabfrage ist beim Tag Manager vor allem die Datenschicht (der Datalayer) wichtig. Beim Tag Manager werden im Client vorübergehend Werte in einer Datenschicht abgelegt, sodass sie von Tags, Triggern und Variablen genutzt bzw. ausgelesen werden können.
Anmeldung & Integration des Google Tag Managers
Die Anmeldung erfolgt zunächst über die Seite https://www.google.com/intl/de/tagmanager/ Hier müssen der Kontoname (vom Unternehmen), das Land und die Website-URL angegeben werden. Ebenfalls muss angegeben werden, wo der GTM verwendet werden soll (Web, iOS, Android, AMP). Nach dem „Erstellen“ folgt eine Integrationsanleitung.
Der Google Tag Manager Code muss lediglich einmal eingebunden werden. Danach lässt sich alles über die Browser-Benutzeroberfläche steuern. Es wird immer ein Tag Manager Container mit einer spezifischen Container ID in die Website verbaut. Hierfür liefert der GTM zwei Code Snippets, die jeweils in den <head> und <body> jeder Seite der Website eingefügt werden müssen, siehe folgende Abbildung. Viele Websites oder Shops vereinfachen diese Integration bereits dynamisch über Templates, sodass die zwei Codes tatsächlich nur einmal eingefügt werden müssen. Webentwickler nehmen diese Integration ebenfalls dynamisch vor.