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Eye Tracking

Eye Tracking, auch Blickerfassung genannt, ist eine Methode zur Auswertung von Augenbewegungen. Hierbei werden vor allem Fixationen (Punkte, die man genau betrachtet), Sakkaden (schnelle Augenbewegungen) und Regressionen einer Person getrackt. Eye Tracking ist in der Forschung weit verbreitet und wird z.B. in der Medizin (Okulographie), in den Neurowissenschaften, der Wahrnehmungs-, Kognitions- und Werbepsychologie, der kognitiven bzw. klinischen Linguistik, bei Usability-Tests, im Produktdesign und der Leseforschung eingesetzt. Im Bereich der Web-Analyse gibt das Eye Tracking Aufschluss über die Verarbeitung visueller Informationen und über die User Experience (UX) einer Website oder einer Anwender-Software. 

Prinzip des Eye Trackings

Das grundlegende Prinzip des Eye Tracking besteht darin, die Augenbewegungen eines Probanden mit speziellen Kamerasystemen aufzuzeichnen und in Bezug auf einen Stimulus auszuwerten. Der Stimulus kann dabei beispielsweise ein Internet-Shop sein, der auf seine Barrierefreiheit hin überprüft werden soll. Mittels statistischer Standardisierungsmethoden können Blickverläufe verschiedener Probanden verglichen werden.

Was untersucht das Eye Tracking?

Beim Eye Tracking werden verschiedene Verhaltensweisen des Probanden analysiert.

Fixationen

Bei Fixationen handelt es sich um Verweilmomente des Blickes auf einem bestimmten Punkt. Dies zeigt, welchen Punkten der Proband besondere Aufmerksamkeit widmet.

Sakkaden

Sakkaden sind schnelle Augenbewegungen. Für gewöhnlich werden Texte oder Bilder nicht als Ganzes, sondern erst in Einzelteilen wahrgenommen und dann im Gehirn zu Gesamteindrücken verarbeitet. Der Begriff Sakkade beschreibt das „Einsammeln“ der Einzeleindrücke, z.B. das Springen zwischen verschiedenen Aufmerksamkeitspunkten in einem Bild. Dieser unbewusste Prozess kann in der Analyse wertvolle Erkenntnisse liefern.

Regressionen

Bei Regressionen handelt es sich um das Zurückspringen des Auges auf bestimmte, bereits vorher fixierte Punkte. Wie Sakkaden sind Regressionen unbewusst und können ein Indikator für den Verstehensprozess sein.

Technische Umsetzung des Eye Trackings

Beim Eye Tracking kommen verschiedene Aufnahmemethoden zum Einsatz. Mobile Systeme werden auf dem Kopf der Person befestigt (Head-mounted Eye Tracker). Sie erlauben der Person dabei höhere Bewegungsfreiheit, sodass komplexere Handlungen wie etwa der Fahrkartenkauf an einem Automaten oder der Gang durch einen Supermarkt analysiert werden können. Weniger flexibel, aber dafür genauer sind Remote Eye Tracker. Diese Systeme werden nicht auf dem Kopf des Probanden befestigt, sondern können z.B. bei der Usability-Analyse direkt aus einer am Bildschirm befestigten Eye Tracking Kamera bestehen. Kopfbewegungen werden dabei vom System herausgerechnet. Für die primär visuelle Analyse eignen sich Darstellungen von Sakkadenpfaden oder Heatmaps.

Weitere Informationen und Weblinks

Zahlreiche Unternehmen aus dem Bereich Usability bieten Eye Tracking und Attention Tracking an. Um deren Vorgehen verstehen und bewerten zu können, bietet sich der Leitfaden der Nielsen Norman Group an: http://media.nngroup.com/media/reports/free/How_to_Conduct_Eyetracking_Studies.pdf

 

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